Vanions Blog

Cloudy Day at the North Sea

Wahlnachlese

Gestern war Gemeinderatswahl in Sande. Trotz des beeindruckenden Erfolgs der Wählergruppe „Bürger für Sande“ konnten wir Grünen unsere zwei Sitze im Gemeinderat verteidigen. Vor vier Jahren standen wir mit 10,27% knapp vor dem dritten Sitz, jetzt haben wir mit 8,0% gerade noch den zweiten bekommen.

Aus meiner Sicht positiv ist, dass die Mehrheit der SPD im Gemeinderat gebrochen ist. Ich habe in den letzten Jahren viele Kolleginnen und Kollegen „auf der anderen Seite“ kennen und schätzen gelernt. Wir hatten inhaltlich oft Meinungsverschiedenheiten, aber das Maß an Dämonisierung der SPD in Sande in diesem Wahlkampf ging mir ordentlich gegen den Strich. Es ist für eine Demokratie aber auch nicht gesund, über Jahrzehnte von der gleichen Partei dominiert zu werden. Dass die SPD für ihre Projekte jetzt Mehrheiten suchen muss, halte ich für eine gute Sache.

Die „Bürger für Sande“ haben mit 22% klar den Auftrag bekommen, die Opposition in Sande anzuführen. Ich hoffe, dass ihnen das trotz der schwierigen Situation der Gemeinde in konstruktiver Weise gelingt. Die erste große Bewährungsprobe im neuen Rat wird die Aufstellung eines ausgeglichenen Haushaltsplanes für 2022 sein. Dieser wird zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht einfach von der SPD diktiert. Die Gruppe wird die kommenden fünf Jahre beweisen müssen, dass sie den Vertrauensvorschuss der Bürgerinnen und Bürger verdient hat.

Für mich ist die Zeit im Gemeinderat Sande am 30.10. vorbei. Nach 10 Jahren Opposition bin ich nicht wieder gewählt worden. Demokratie lebt vom Austausch, auch vom personellen. Damit muss man leben, wenn man sich politisch betätigt. Mit Kirstin Pöppelmeier und Madeleine Zaage haben wir zwei superkompetente Ratsfrauen im Rat und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

Ich danke all denen, die uns Grünen bei dieser Wahl wieder ihr Vertrauen geschenkt haben. Wir werden weiter hart daran arbeiten, den Erwartungen gerecht zu werden! Besonders dankbar bin ich für die Wählerinnen und Wähler in Gemeinde und Kreis, die mir persönlich ihre Stimme gegeben haben. Ich bin/war kein polteriger Politiker und habe in den 10 Jahren deshalb nicht dauernd in der Zeitung gestanden und mich über irgendwas aufgeregt. Ein politischer Wegbegleiter fasst Politik gerne so zusammen: „Tue gutes und rede darüber“. Diese Form des Selbstmarketings beherrsche ich nicht gut. Umso mehr freut es mich, dass ich trotzdem so viele Menschen überzeugt habe, dass ich die beste Wahl für einen Ratssitz bin.

Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich in den letzten 10 Jahre machen konnte und für die Bekanntschaften und Freundschaften die ich dabei geschlossen habe. Da ich Ende des Jahres an der Organisation einer Großveranstaltung beteiligt bin, kommt mir die zusätzliche Freizeit ganz passend. Ab Januar werde ich dann überlegen, was ich mit den monatlich 20 frei werdenden Stunden sinnvolles anfangen könnte. Ganz von der Bildfläche verschwinde ich vermutlich nicht. So groß ist Sande ja nicht. So long …

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