Hin und wieder schreibe ich längere Tweets oder Toots mit einer Musikempfehlung. Ich hab mir vorgenommen, die interessanten auch im Blog festzuhalten. Manchmal führe ich sie hier noch etwas ausführlicher aus. Entstanden ist diese Tradition dadurch, dass ich mich seit Ende Februar intensiv mit der Ukraine-Krise beschäftigt habe. Irgendwann dachte ich mir dann, man könne doch nicht den ganzen Tag “doomscrollen”, also negative Nachrichten auf Twitter lesen. Ich wollte mal wieder etwas positives posten.
...Anlässlich des Todes von Vangelis am 17. Mai schrieb ich folgenden Tweet: Meine allererste CD war “Antarctica” von Vangelis. Mein Musiklehrer hatte die für die Schule gekauft. Auch wenn das Theme nicht sein bestes Stück war, begann damit eine lange Faszination für den Ausnahmekünstler. Für mich sind seine interessantesten Stücke die mit John Anderson, am liebsten mag ich die ganz epischen, wie das Theme von “Chariots of Fire” oder Titans aus “Alexander”.
...Ich hatte mir vor ein paar Jahren einen 100-Euro-Bass bei einem Großhändler gekauft, bei dem die Seiten etwas schnarrten. In der Hoffnung auf Hilfe fuhr ich zum Musikhaus in Jever. Das Musikhaus ist auf teure Einzelstücke spezialisiert und mein Bass war nun wirklich das billigste Stück dass man haben kann. Statt mich direkt rauszuschmeißen, meinte der Mensch dort, ich glaub er hieß Holger, dass man den Hals manchmal etwas nachspannen könnte, es aber so etwa eine Stunde dauern würde bis das Instrument auf die Einstellung reagiert.
...Show of Hands ist eine englische Folk- und Traditional-Band, die in Großbritannien ganz ordentlichen Erfolg hat. So ist sie zum Beispiel mehrfach in der Royal Albert Hall aufgetreten. Und dank der Bemühungen von Uwe Burgenger auch schon im Bürgerhaus in Schortens. 1996 brachten das Duo ein Stück namens “Bristol Slaver” raus, dass die Rolle des Britischen Empires am Sklavenhandel im 17.-18. Jhd. thematisiert. Das Stück ist musikalisch hervorragend gemacht und regt zum Nachdenken an.
...Mike Oldfield hat mehr als 25 Studio-Alben veröffentlicht, viele davon mit Goldstatus. Die bekanntesten sind die Konzeptalben “Tubular Bells”, “Ommadawn” und vielleicht “Hergest Ridge”. Um die geht’s vielleicht ein anderes Mal. Vor einigen Wochen bin ich im Plattenladen über eine Kopie von “Islands” gestolpert. Als CD und Elektronisch hab ich das 1987 erschienene Album zwar, aber es muss schon einige Jahre her sein, dass ich es komplett gehört habe. Und so hatte ich das Album nur wegen der namengebenden Schmonzette mit Bonny Tyler in Erinnerung.
...Viele Künstler können am Ende des Schaffensprozesses ihr eigenes Werk nicht mehr hören/lesen/sehen. Es ist vorbei, geschafft. Vielleicht ist der Blick zurück auch schmerzhaft, weil man die kleinen Stellen sieht, mit denen man eigentlich nie zufrieden war. Auch wenn andere es für Perfekt halten. Hans Zimmer hat dieses Stück bestimmt 1.000 Mal gehört, gespielt, überarbeitet, Änderungen revidiert. Und trotzdem sieht man ihm seine Freude, wenn er seine Stücke vor Publikum aufführen darf.
...John Lennons „Working Class Hero“ ist ein Song, der mich immer wieder beeindruckt hinterlässt. Das Stück hat eine starke Message, die von den Gitarrenriffs regelrecht getrieben wird. Und dass es nicht nur mir so geht, zeigt sich darin, dass es wirklich viele Leute dieses Stück in großartiger Qualität gecovert haben. Bands wie Green Day und Marilyn Manson haben den Song nicht einfach nur kopiert, sondern meiner Meinung nach auch ihre eigene Marke gesetzt.
...Was Schönes aus Island./Eitthvað fallegt frá Íslandi./Rhywbeth hardd o Wlad yr Iâ. “Gwlad yr Iâ” find ich ja richtig schön poetisch :) Youtube Link: https://www.youtube.com/watch?v=-nkSsXfJFDw – Notes Edit: Meine Walisische Grammatik hatte einen Aussetzer :) Den (kurzen) Text hatte ich ursprünglich auf Facebook gepostet und im Januar 2022 gerettet.
...Dank dem Internet kann man heute Aufnahmen sehen, an die man sonst wohl nur als absoluter Hardcore Fan gekommen wäre. Eines meiner Lieblingsstüche ist das Rehearsal (Probe) für das Freddy Mercury Trubute Concert am 20. April 1992. David Bowie und Annie Lennox üben hier “Under Pressure”, einem Stück, dass irgendwann 1981 als Studio-Zusammenarbeit von Queen und Bowie entstanden ist. Youtube Link: https://www.youtube.com/watch?v=0VLS-P9m0BM Und ich liebe dieses Stück Zeitgeschichte. Weil Bowie am Anfang einen albernen Witz erzählt, und ihn ein wenig verhaut.
...Als ich 1976 geboren wurde, hatten Queen gerade ihr viertes Studio Album „A Night at the Opera“ herausgebracht. Das spielte aber für mich kaum eine Rolle, da der Eiserne Vorhang nicht sonderlich durchlässig für amerikanische Rockmusik war. Trotzdem wurde ich musikalisch schon früh von Queen beeinflusst, ohne das bewusst mitbekommen zu haben. Aber dazu später mehr. Das Best-of Album „Greatest Hits II“ und damit das Spätwerk, war mein erster intensiver Kontakt mit der Band (auf Kassette - ein Dutzend mal kopiert).
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